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Ratgeber Adipositas bei Kindern

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Adipositas bei Kindern
Entstehung von Adipositas bei Kindern

Bei der Entstehung von Adipositas bei Kindern wird dem Körper mehr Energie über Lebensmittel zugeführt, als er durch Bewegung und Aktivitäten verbraucht. Das Kind führt sich also mehr Kalorien zu, als es benötigt. Auslöser sind eine ungesunde Ernährung wie z. B. viel fettreiches Essen und viel Zucker, ebenso psychische Probleme wie Depressionen, Ängste oder Aggressionen. Auch viel Fernsehen oder Zeit am Computer fördern Übergewicht. Ein Mangel an Bewegung sorgt für geringen Energieverbrauch und kann so eine Adipositas verursachen. Es gibt aber auch körperliche Ursachen der Adipositas, wie etwa eine Fehlfunktion der Hirnanhangdrüse, der Nebenniere oder der Schilddrüse.

Entstehung von Adipositas bei Kindern

Die Entstehung von Adipositas bei Kindern ist auf den ersten Blick leicht zu erklären: Das Kind führt zu viel Energie (Kalorien) durch die Nahrungsmittel zu und verbraucht im Verhältnis dazu nicht genug Energie. Der Entstehung der Adipositas bei Kindern liegt also ein Energieüberschuss zugrunde, der als Fett in den menschlichen Fettzellen gespeichert wird. In der Folge nimmt das Kind zu, der Körperfettanteil steigt.

Dennoch ist im Zusammenhang mit der Entstehung der Adipositas bei Kindern noch nicht abschließend geklärt, warum manche Kinder es schaffen, nur so viel Energie zu sich zu nehmen, wie sie auch verbrauchen und andere Kinder nicht. Nicht bei allen Kindern, die viel Energie zu sich nehmen, z. B. in Form von fettreichen oder zuckerhaltigen Speisen, kommt es zur Entstehung der Adipositas. Es gibt unterschiedliche Ansätze, dieses Phänomen zu erklären. Bei der Entstehung der Adipositas bei Kindern gilt es also, im Einzelfall nach den individuellen Ursachen zu suchen.

Die Ursachen für die Entstehung von Adipositas bei Kindern

Zwei Risiken für die Entstehung einer Adipositas bei Kindern sind der soziale Status und ein Migrationshintergrund. Je niedriger der soziale Status der Familie ist, in Bezug auf Einkommen, Bildung, Schulabschlüsse etc., desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei den Kindern zur Entstehung einer Adipositas kommt. Dies betrifft insbesondere Mädchen. Es ist davon auszugehen, dass etwa 15 Prozent aller Mädchen (im Alter von 14 bis 17 Jahren) aus sozial schwachen Familien von einer Adipositas betroffen sind. Bei Mädchen mit höherem sozialem Status sind es nur etwa 5 Prozent. Auch bei Kindern mit Migrationshintergrund findet man häufiger die Entstehung einer Adipositas.

Weitere Ursachen für die Entstehung einer Adipositas bei Kindern

Eine ungesunde Ernährung – insbesondere fett- und zuckerreich mit vielen Süßigkeiten, Fast Food, Kuchen etc. – zählt zu den Hauptursachen der Entstehung einer Adipositas bei Kindern. Weitere Risikofaktoren für eine Adipositas bei Kindern können sein:

  • erlernte Fehlernährung: Durch das familiäre und soziale Umfeld wird eine ungesunde Ernährungsweise vorgelebt, die dann vom Kind übernommen wird. (Beispiel: Essen als Belohnung oder Trostpflaster)
  • psychische Probleme (Beispiel: Scheidung der Eltern, Depressionen, Ängste, Aggressionen)
  • ein hohes Geburtsgewicht
  • Flaschennahrung statt Stillen
  • Rauchen der Eltern (auch während der Schwangerschaft)
  • hohe Zunahme an Gewicht der Mutter in der Schwangerschaft
  • wenig Schlaf
  • Störungen der Schilddrüse, Hirnanhangdrüse oder Nebenniere
  • Bewegungsmangel durch z. B. hohen Medienkonsum: viel Fernsehen und Zeit am Computer
  • Übergewicht der Eltern

Fedor Singer

31. 01 2023
  
24. 01 2018
Zu wenig Bewegung und eine erhöhte Energiezufuhr können Übergewicht und Adipositas begünstigen.
  
18. 08 2017
Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich. Daher sollte eine Gewichtsabnahme erfolgen.
  
16. 02 2017
Wenn mithilfe konservativer Therapieoptionen keine Gewichtsabnahme erreicht wird, kann unter Umständen die metabolische Chirurgie infrage kommen.
  
28. 10 2016
Frauen mit Adipositas, die eine Operation zur Gewichtsabnahme in Anspruch genommen haben, sollten zwei bis drei Jahre mit ihrem Kinderwunsch warten.
  

Bei der Entstehung von Adipositas bei Kindern wird dem Körper mehr Energie über Lebensmittel zugeführt, als er durch Bewegung und Aktivitäten verbraucht. Das Kind führt sich also mehr Kalorien zu, als es benötigt. Auslöser sind eine ungesunde Ernährung wie z. B. viel fettreiches Essen und viel Zucker, ebenso psychische Probleme wie Depressionen, Ängste oder Aggressionen. Auch viel Fernsehen oder Zeit am Computer fördern Übergewicht. Ein Mangel an Bewegung sorgt für geringen Energieverbrauch und kann so eine Adipositas verursachen. Es gibt aber auch körperliche Ursachen der Adipositas, wie etwa eine Fehlfunktion der Hirnanhangdrüse, der Nebenniere oder der Schilddrüse.

Diagnose Adipositas bei Kindern

Um zu erkennen, ob ein Kind Adipositas hat, kann man den sogenannten Body-Mass-Index (BMI) berechnen. Der so ermittelte Wert kann mit einer Tabelle für BMI-Werte bei Kindern und Jugendlichen verglichen werden. Auf den Tabellen kann man sehen, dass die Werte ab der 90. Perzentile Übergewicht indizieren, ein Wert ab der 97. Perzentile Adipositas und ein Wert ab der 99,5. Perzentile extreme Adipositas. Die Diagnose einer möglichen Adipositas muss ein Arzt vornehmen. Wenn so die Diagnose Adipositas gesichert ist, kann man nach ursächlichen Erkrankungen suchen, die aber eher selten sind. Man sollte aber feststellen, ob die Adipositas bereits Folgeerkrankungen verursacht hat.

Therapie Adipositas bei Kindern

Man versucht mit einer Kombination aus Ernährungsberatung, Verhaltensveränderung und mehr Bewegung gegen die Adipositas bei Kindern anzugehen. Die Therapie der Adipositas muss langfristig angelegt und darf nicht nur z. B. auf einen Klinikaufenthalt beschränkt sein. Die Kinder müssen sich also daran gewöhnen und nachhaltig an eine gesündere Ernährung und einen bewegungsreicheren Alltag herangeführt werden. Das Wissen allein, warum man die Ernährung verändern und abnehmen sollte, ist in der Regel nicht ausreichend. Das Essverhalten der adipösen Kinder sollte mit praktisch anwendbaren Übungen verbessert werden. Wichtig bei allen Maßnahmen ist die Einbeziehung des familiären Umfelds der Betroffenen.