
Ratgeber Adipositas bei Kindern
Informationen für Betroffene und Angehörige





Bei der Entstehung von Adipositas bei Kindern wird dem Körper mehr Energie über Lebensmittel zugeführt, als er durch Bewegung und Aktivitäten verbraucht. Das Kind führt sich also mehr Kalorien zu, als es benötigt. Auslöser sind eine ungesunde Ernährung wie z. B. viel fettreiches Essen und viel Zucker, ebenso psychische Probleme wie Depressionen, Ängste oder Aggressionen. Auch viel Fernsehen oder Zeit am Computer fördern Übergewicht. Ein Mangel an Bewegung sorgt für geringen Energieverbrauch und kann so eine Adipositas verursachen. Es gibt aber auch körperliche Ursachen der Adipositas, wie etwa eine Fehlfunktion der Hirnanhangdrüse, der Nebenniere oder der Schilddrüse.
Um zu erkennen, ob ein Kind Adipositas hat, kann man den sogenannten Body-Mass-Index (BMI) berechnen. Der so ermittelte Wert kann mit einer Tabelle für BMI-Werte bei Kindern und Jugendlichen verglichen werden. Auf den Tabellen kann man sehen, dass die Werte ab der 90. Perzentile Übergewicht indizieren, ein Wert ab der 97. Perzentile Adipositas und ein Wert ab der 99,5. Perzentile extreme Adipositas. Die Diagnose einer möglichen Adipositas muss ein Arzt vornehmen. Wenn so die Diagnose Adipositas gesichert ist, kann man nach ursächlichen Erkrankungen suchen, die aber eher selten sind. Man sollte aber feststellen, ob die Adipositas bereits Folgeerkrankungen verursacht hat.
Man versucht mit einer Kombination aus Ernährungsberatung, Verhaltensveränderung und mehr Bewegung gegen die Adipositas bei Kindern anzugehen. Die Therapie der Adipositas muss langfristig angelegt und darf nicht nur z. B. auf einen Klinikaufenthalt beschränkt sein. Die Kinder müssen sich also daran gewöhnen und nachhaltig an eine gesündere Ernährung und einen bewegungsreicheren Alltag herangeführt werden. Das Wissen allein, warum man die Ernährung verändern und abnehmen sollte, ist in der Regel nicht ausreichend. Das Essverhalten der adipösen Kinder sollte mit praktisch anwendbaren Übungen verbessert werden. Wichtig bei allen Maßnahmen ist die Einbeziehung des familiären Umfelds der Betroffenen.