Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Adipositas bei Kindern

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Adipositas bei Kindern
Therapie von Adipositas bei Kindern

Man versucht mit einer Kombination aus Ernährungsberatung, Verhaltensveränderung und mehr Bewegung gegen die Adipositas bei Kindern anzugehen. Die Therapie der Adipositas muss langfristig angelegt und darf nicht nur z. B. auf einen Klinikaufenthalt beschränkt sein. Die Kinder müssen sich also daran gewöhnen und nachhaltig an eine gesündere Ernährung und einen bewegungsreicheren Alltag herangeführt werden. Das Wissen allein, warum man die Ernährung verändern und abnehmen sollte, ist in der Regel nicht ausreichend. Das Essverhalten der adipösen Kinder sollte mit praktisch anwendbaren Übungen verbessert werden. Wichtig bei allen Maßnahmen ist die Einbeziehung des familiären Umfelds der Betroffenen.

Therapie von Adipositas bei Kindern

Meist geht es bei der Therapie der Adipositas bei Kindern um eine Verhaltensveränderung, eine ausgewogenere und gesündere Ernährung und mehr Bewegung, um die Adipositas in den Griff zu bekommen. Die Eltern sollten auf jeden Fall miteinbezogen werden. Auch ihnen muss die Notwendigkeit einer Therapie der Adipositas bei ihren Kindern bewusst sein. Die Unterstützung der Kinder durch die Eltern ist unerlässlich.

Eine veränderte Ernährung zur Therapie von Adipositas bei Kindern

Eine Veränderung der Ernährung führt bei Kindern mit Adipositas nur dann zum Erfolg, wenn sie auch mit einem Bewegungsprogramm und einer Verhaltenstherapie kombiniert wird. Meist werden also multidisziplinäre Programme, die mehrere Ansatzpunkte berücksichtigen, zur Therapie von Adipositas bei Kindern vorgezogen. Die Ernährungstherapie sollte Folgendes vermeiden:

  • starre, rigorose Diätpläne (dann sind die Erfolgsaussichten gering)
  • einseitige Diätkost (wie z. B. Fasten, dann ist das Risiko einer Mangelernährung zu groß).

Stattdessen sollte das Ernährungsverhalten der Kinder mit Adipositas beeinflusst werden: weniger fett- und zuckerreiche Speisen, mehr Obst und Gemüse. Wasser ist Limonaden vorzuziehen. Die Freude an gesunder Ernährung sollte motiviert werden. Geschmack wird durch Gewöhnung neu erlernt.

Bewegung als Therapie bei Kindern mit Adipositas

Kindern mit Adipositas sollten gezielt Sportprogramme angeboten werden. Diese müssen langfristig greifen. Mehr Bewegung bedeutet mehr Energieverbrauch. Es ist aber auch darauf zu achten, dass das Kind …

  • … sich im Alltag mehr bewegt (Beispiel: mit dem Fahrrad zum Freund fahren, nicht mit dem Bus)
  • … sitzende und bewegungsarme Beschäftigungen einschränkt (Fernsehen, Computer)
  • … Ängste und Frust aufgrund schlechter Erfahrungen im Sportunterricht abbaut

Verhaltenstherapie bei Kindern mit Adipositas

Die Verhaltenstherapie bei Adipositas umfasst folgende Aspekte:

  • Das Essverhalten wird auf kindgerechte Weise mit praktischen Übungen verändert.
  • Stressbewältigung wird eingeübt.
  • Gesunde Ernährung wird erlernt.

Chirurgische Therapie von Adipositas bei Kindern

Die chirurgischen, also operativen Methoden, sind aufwendig und auch nicht ganz frei von Risiken. Daher finden sie nur bei Kindern mit extremer Adipositas mit lebensgefährlicher Ausprägung (z. B. bei Gefahr von Folgeerkrankungen) Anwendung. Ein chirurgischer Eingriff bei extremer Adipositas wird aber nur als allerletzte therapeutische Maßnahme durchgeführt, wenn alle anderen Therapiemaßnahmen nicht gegriffen haben. Mögliche chirurgische Eingriffe könnten das Legen eines Magenbandes sein, um ihn zu verkleinern. Oder es wird mit einem Magen-Bypass ein großer Teil des Magens umgangen. Diese Verfahren sollten aber nur in dafür spezialisierten Zentren durchgeführt werden.

Fedor Singer

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Therapie Adipositas bei Kindern

Man versucht mit einer Kombination aus Ernährungsberatung, Verhaltensveränderung und mehr Bewegung gegen die Adipositas bei Kindern anzugehen. Die Therapie der Adipositas muss langfristig angelegt und darf nicht nur z. B. auf einen Klinikaufenthalt beschränkt sein. Die Kinder müssen sich also daran gewöhnen und nachhaltig an eine gesündere Ernährung und einen bewegungsreicheren Alltag herangeführt werden. Das Wissen allein, warum man die Ernährung verändern und abnehmen sollte, ist in der Regel nicht ausreichend. Das Essverhalten der adipösen Kinder sollte mit praktisch anwendbaren Übungen verbessert werden. Wichtig bei allen Maßnahmen ist die Einbeziehung des familiären Umfelds der Betroffenen.

Die Vorbeugung gegen Adipositas bei Kindern beginnt bereits im Säuglingsalter. Nicht jedes Schreien des Babys sollte mit dem Fläschchen oder mit der Brust beantwortet werden. Man sollte Kinder früh über eine gesunde und ausgewogene Ernährung aufklären. Auch sollten sie wissen, wie wichtig die Ernährung für ihre Gesundheit ist. Kinder sollten Informationen über den Zusammenhang zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch bekommen. Regelmäßige Mahlzeiten sind wichtig: drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten. Gut geeignet für eine gesunde Ernährung sind frisches Obst und Gemüse. Auch Vollkornprodukte sind gesund. Milchprodukte sollten fettreduziert sein. Kinder sollten nur wenig Fleisch und Eier zu sich nehmen. Ein Esstagebuch bereitet auf den Beratungstermin beim Kinderarzt vor.

Unter Adipositas bei Kindern versteht man krankhaftes Übergewicht. Als Maßstab kann die Berechnung des Body-Mass-Index (BMI) dienen. Man muss allerdings auch noch altersspezifische und geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Kindern in Betracht ziehen. Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen kommen immer häufiger vor. Kinder mit Adipositas riskieren schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Zu diesen Erkrankungen können gehören: Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Gelenkkrankheiten und Rückenschmerzen, Stoffwechselerkrankungen, Nierenprobleme. Auch Erkrankungen der Atemwege kommen bei Kindern mit Adipositas öfter vor. Psychische Probleme durch Hänseleien, Mobbing oder verminderte Bewegungsfähigkeit sind keine Seltenheit bei Adipositas.