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Ratgeber Adipositas bei Kindern

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Adipositas bei Kindern
Diagnose von Adipositas bei Kindern

Um zu erkennen, ob ein Kind Adipositas hat, kann man den sogenannten Body-Mass-Index (BMI) berechnen. Der so ermittelte Wert kann mit einer Tabelle für BMI-Werte bei Kindern und Jugendlichen verglichen werden. Auf den Tabellen kann man sehen, dass die Werte ab der 90. Perzentile Übergewicht indizieren, ein Wert ab der 97. Perzentile Adipositas und ein Wert ab der 99,5. Perzentile extreme Adipositas. Die Diagnose einer möglichen Adipositas muss ein Arzt vornehmen. Wenn so die Diagnose Adipositas gesichert ist, kann man nach ursächlichen Erkrankungen suchen, die aber eher selten sind. Man sollte aber feststellen, ob die Adipositas bereits Folgeerkrankungen verursacht hat.

Diagnose von Adipositas bei Kindern

Zur Diagnose der Adipositas wird der Arzt die Berechnung des BMI, also des Body-Mass-Index, vornehmen. Dies ist bei Kindern aber etwas komplizierter als bei Erwachsenen. Bei Kindern teilt man zwar ebenso das Körpergewicht in Kilogramm (kg) durch das Quadrat der Körpergröße in Metern (m²), aber hier gelten noch bestimmte Unterschiede nach Geschlecht und vor allem nach dem Alter.

Ein Erwachsener ist ab einem BMI von höher als 25 übergewichtig und ab 30 adipös. Bei Kindern im Alter von 3-7 Jahren ist ein BMI von über 18 ein Beleg für Übergewicht, ein BMI von über 20 für Adipositas. Die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen sind bei der Diagnose Adipositas zu berücksichtigen. Bei Kindern ab 11 Jahren gilt ein BMI-Wert von 24 als adipös, bei einem Jugendlichen im Alter von 16 Jahren ab 28.

Etwa 16 Prozent aller Kinder in Deutschland sind übergewichtig. Wer sich genauer informieren möchte über die BMI-Werte und die Perzentilen, kann dies z. B. auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kinder- und Jugendalter tun. Die Perzentilen geben jeweils die Grenze in der Tabelle an, ab der Übergewicht oder Adipositas bei Kindern besteht:

  • Der BMI liegt zwischen der 90. und der 97. Perzentile: Das Kind hat Übergewicht.
  • Der BMI liegt zwischen der 97. und 99,5. Perzentile: Das Kind hat Adipositas.
  • Der BMI liegt über der 99,5. Perzentile: Das Kind hat extreme Adipositas.

Weitere Vorgehensweise zur Diagnose bei Adipositas bei Kindern

Wenn das betroffene Kind über der 97. Perzentile liegt, führt der Arzt weitere Untersuchungen durch. Hierbei sucht er zunächst nach physischen (also körperlichen) Erkrankungen, die der Diagnose Adipositas zugrunde liegen können. Dies kann z. B. eine Stoffwechselstörung sein. Körperliche Ursachen wie bestimmte Grunderkrankungen, die zu der Diagnose Adipositas bei Kindern führen, sind eher selten. Meistens ist bei Kindern nach der Diagnose Adipositas an der Ernährung zu arbeiten, ein Bewegungsmangel auszugleichen oder eine psychische Belastung auszuschließen. Ernährungsberater, Diätassistenten, Psychotherapeuten etc. sind nach der Diagnose Adipositas den Kindern oft eine gute Hilfe.

Diagnose von Folgerkrankungen der Adipositas bei Kindern

Oft wird im Zusammenhang mit der Diagnose Adipositas bei Kindern auch nach Folgeerkrankungen gesucht. Es können z. B. Diabetes mellitus, Gelenkerkrankungen, Leberverfettung, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Hyperandrogenämie bei Mädchen (also ein Überschuss männlicher Geschlechtshormone), Hyperurikämie (zu viel Harnsäure im Blut, dies kann zu Gicht führen), ein Metabolisches Syndrom oder Herzkrankheiten auftreten.

Fedor Singer

31. 01 2023
  
24. 01 2018
Zu wenig Bewegung und eine erhöhte Energiezufuhr können Übergewicht und Adipositas begünstigen.
  
18. 08 2017
Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich. Daher sollte eine Gewichtsabnahme erfolgen.
  
16. 02 2017
Wenn mithilfe konservativer Therapieoptionen keine Gewichtsabnahme erreicht wird, kann unter Umständen die metabolische Chirurgie infrage kommen.
  
28. 10 2016
Frauen mit Adipositas, die eine Operation zur Gewichtsabnahme in Anspruch genommen haben, sollten zwei bis drei Jahre mit ihrem Kinderwunsch warten.
  

Unter Adipositas bei Kindern versteht man krankhaftes Übergewicht. Als Maßstab kann die Berechnung des Body-Mass-Index (BMI) dienen. Man muss allerdings auch noch altersspezifische und geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Kindern in Betracht ziehen. Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen kommen immer häufiger vor. Kinder mit Adipositas riskieren schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Zu diesen Erkrankungen können gehören: Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Gelenkkrankheiten und Rückenschmerzen, Stoffwechselerkrankungen, Nierenprobleme. Auch Erkrankungen der Atemwege kommen bei Kindern mit Adipositas öfter vor. Psychische Probleme durch Hänseleien, Mobbing oder verminderte Bewegungsfähigkeit sind keine Seltenheit bei Adipositas.

Diagnose Adipositas bei Kindern

Um zu erkennen, ob ein Kind Adipositas hat, kann man den sogenannten Body-Mass-Index (BMI) berechnen. Der so ermittelte Wert kann mit einer Tabelle für BMI-Werte bei Kindern und Jugendlichen verglichen werden. Auf den Tabellen kann man sehen, dass die Werte ab der 90. Perzentile Übergewicht indizieren, ein Wert ab der 97. Perzentile Adipositas und ein Wert ab der 99,5. Perzentile extreme Adipositas. Die Diagnose einer möglichen Adipositas muss ein Arzt vornehmen. Wenn so die Diagnose Adipositas gesichert ist, kann man nach ursächlichen Erkrankungen suchen, die aber eher selten sind. Man sollte aber feststellen, ob die Adipositas bereits Folgeerkrankungen verursacht hat.

Therapie Adipositas bei Kindern

Man versucht mit einer Kombination aus Ernährungsberatung, Verhaltensveränderung und mehr Bewegung gegen die Adipositas bei Kindern anzugehen. Die Therapie der Adipositas muss langfristig angelegt und darf nicht nur z. B. auf einen Klinikaufenthalt beschränkt sein. Die Kinder müssen sich also daran gewöhnen und nachhaltig an eine gesündere Ernährung und einen bewegungsreicheren Alltag herangeführt werden. Das Wissen allein, warum man die Ernährung verändern und abnehmen sollte, ist in der Regel nicht ausreichend. Das Essverhalten der adipösen Kinder sollte mit praktisch anwendbaren Übungen verbessert werden. Wichtig bei allen Maßnahmen ist die Einbeziehung des familiären Umfelds der Betroffenen.